Soziales Lernen an der OSW
Wahlpflichtkurs „Soziales Engagement“
Der Wahlpflichtkurs mit Schülern der Jahrgänge 9 und 10 engagiert sich über den Unterricht hinaus in der Grundschule, der Gustav-Heinemann-Anlage und auch im Jahrgang 5. In Rücksprache mit Barbara Gallenkamp, der Verantwortlichen für das Soziale Engagement, können die Teams der Jahrgänge 5 und 6 um Unterstützung in der Betreuung von einzelnen Kindern und Patenschaften bitten. Diese findet zumeist im „Offenen Anfang“, im Pausen- oder Nachmittagsbereich statt, je nachdem, wie die Schülerinnen und Schüler Zeit finden. Den Unterricht erteilen Schulsozialassistentin Frauke Probst, Jugenddiakon Uwe Werner und Schulpfarrerin Barbara Gallenkamp.
Die Theorie
Soziales Engagement als praxisorientiertes Lernen im Unterricht
1. Motive und Motivation für Soziales Engagement
über biographisches Erinnern sich selbst besser verstehen | Offenheit anderen gegenüber einbringen | eigene Stärken, Interessen entwickeln (Bestätigung und Würdigung durch Teamer) | den Blick schärfen für die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen (für ihre körperliche, geistige und religiöse Entwicklung) | eine eigene Haltung zu Sinnfragen einüben
2. Gruppenpädagogik
– Bedeutung der Gruppe und ihre Dynamik (Gruppenphasenmodell)
– Sensibilisierung für die Wahrnehmung verschiedener Rollen in einer Gruppe und Erfahrungen sammeln im Leiten einer Gruppe
– Ebenen der Kommunikation erkennen und aktiv die eigene Ausdrucksfähigkeit stärken (u.a. in Form des Councils und Theaterspielens)
– Umgang mit Konflikten (Konfliktfähigkeit /Konfliktlösung)
3. Methodisch-pädagogisches Handwerkszeug
– Spielpädagogik, Spiele kennenlernen und anleiten
– Bedeutung von Geschichten, Ritualen, Festen und Symbolen
– Beispielhaft Angebote planen (wie Gruppenstunden, AGs, Freizeiten)
4. Recht und Dienstaufsicht in der Kinder- und Jugendarbeit
– Aufsichtspflicht, Fragen von Versicherung und Haftung
– Einblick in das Jugendschutzgesetz (JUSCHG)
5. Jugendwelten – Jugendthemen
– Arbeiten mit der Shellstudie
– Jugendwelten (Milieus), Mädchen- und Jungenpädagogik
– Jugendthemen Module wie Bulimie, Missbrauch, Kinderarmut, Kinderrechte, Geschlechterrollen erarbeiten (perspektivisch in engerer Zusammenarbeit mit der Jugendorganisation der Falken)
Die Praxis
Soziales Engagement konkret als Einübung in Praxisfelder
Die Teilnahme am Unterrichtsfach „Soziales Engagement“ (SE) setzt die Bereitschaft voraus, von Beginn an sich über die beiden Wochenstunden hinaus praktische Kompetenzen zu erwerben. Die Schule stellt Praxisfelder bereit. Das Unterrichtsfach ist Teil des Schulprofils und somit eingebunden in die Schulkultur. Kolleginnen und Kollegen fördern und begleiten SuS zum einen bei der einmal für sie verpflichtenden Aufgabenhilfe (eine Stunde wöchentlich) und zum anderen im Bistrodienst.
Darüber hinaus bestehen weitere Möglichkeiten sich zu engagieren. Dies geschieht auf freiwilliger Basis. Die SuS aus dem SE werden von Kollegen häufig zuerst angesprochen, wenn es beispielsweise um die Unterstützung der Bläser- und Chorarbeit geht (Freizeiten, Auftritte) oder um außerordentliche sportliche Aktivitäten (Turniere) oder kulturelle wie diakonische Aufgaben (bildschirmfreie Tage, Ferienspiele, Stadtteilspaziergang u. a.). An Hand solcher außerordentlichen Einsätze entsteht ein breit gefächertes Angebot von Betätigungsfeldern, die im Einzelfalle schriftlich gewürdigt werden können.
Im wöchentlichen Unterricht wird Zeit eingeräumt, die Praxiserfahrungen auszutauschen und zu reflektieren. Im Rahmen der zweijährigen Ausbildung findet ein viermonatiges Praktikum statt. Anstelle der zwei Unterrichtsstunden betätigen sich die SuS in dieser Zeit in einem von ihnen gewählten Projekt innerhalb oder außerhalb der Schule.
Praxisprojekte innerhalb der Schule
Praxisprojekte außerhalb der Schule
Qualifikation
Soziales Engagement qualifiziert
Bei einem Nachweis von 40 ehrenamtlich getätigten Stunden gibt es eine Soziale Würdigung des Landes Hessens. Einen weiteren Kompetenznachweis erhalten SuS für 80 geleistete Stunden. Die regelmäßige Teilnahme am Wahlpflichtkurs SE mit aktiver Beteiligung am Unterricht in den Jahrgängen 9 und 10 berechtigt die SuS die bundesweit anerkannte Jugendleitercard (JuLeiCa) zu beantragen (weitere Informationen unter: www.juleica.de).
Die im SE erworbenen Würdigungen werden im Zeugnis vermerkt und eignen sich darüber hinaus als Zertifikate, die den Bewerbungsmappen beigelegt werden können.