Licht – Luft – Freiraum und Entdecken | Die OSW feiert einen ersten Etappensieg
Nun steht der Sieger des Architekturwettbewerbes zum Neubau der OSW fest: ein renommiertes Architekturbüro aus Dänemark hat das Rennen um die Materialisierung unseres preisgekrönten Konzeptes gewonnen. Das Büro Møller Architekten aus Kopenhagen hat die Jury, v.a. aber die Vertreter*innen der Offenen Schule beim Juryentscheid mit seinem Konzept überzeugt. Ein völlig anderes Modell als die anderen Entwürfe verkörpert all die Ideen, die die Schulgemeinde mit Hilfe der Beratung des Büros schneidermeyer und Frau Bold in der Planungsphase 0 entwickelt hat.
Aus unserer Sicht war bemerkenswert, dass die Schule an jeder wichtigen Stelle von allen an diesem Projekt Beteiligten (Stadt Kassel, GWGpro, Architekten, Expert*innen) befragt und gehört wurde. Mit Sicherheit haben wir es aber auch unseren Schüler*innenvertretern Anna Carina Seibel (Schulsprecherin) und Luca Strehl (Klassensprecher) zu verdanken, dass uns solch ein herausforderndes Projekt zugetraut wird.
Wir danken ausdrücklich allen, die sich in unserem Sinne für den Neubau eingesetzt haben, an erster Stelle der GWGpro und der Stadt Kassel.
Ohne die Begleitung durch Herrn Schneider und Frau Bold hätten wir allerdings nicht annäherungsweise diesen langen Weg beschreiten können.
Die Schulgemeinde der Offenen Schule Waldau und der Stadtteil Waldau haben Grund zu feiern.
Ab Dienstag 14 Uhr werden die Siegermodelle in der OSW, genauer gesagt in der Stadtteilbibliothek, für kurze Zeit ausgestellt sein. Wir laden die Schulgemeinde, Interessierte, Freund:innen und Förderer der OSW ein, sich selbst ein Bild zu machen und freuen uns darauf, allen unsere OSW der Zukunft erklären zu dürfen.
Und wieso passt das Modell so gut zu uns?
Die OSW zeichnet sich seit über 30 Jahren durch zwei Dinge aus: einem Kollegium, das immer wieder neue Wege geht und mit einer einzigartigen Durchhaltekraft und Genauigkeit Schulentwicklung im Sinne der Schüler*innen betreibt. Und einer Schülerschaft, die sich fortlaufend entwickelt und sich des in sie gesetzten Vertrauens als würdig erweist. Dies zeigen v.a. die Erfahrungen, die Menschen, Betriebe und Einrichtungen außerhalb der OSW mit ihnen haben. Daher verstehen wir Schule nicht nur als einen Ort, in dem unsere Schüler*innen lernen, sondern auch wir Lehrer*innen und die Schulleitung sehen Schule als lernenden Ort, der von uns allen ein hohes Maß an Flexibilität erfordert.
Schule funktioniert heute nicht mehr so wie vor 50 Jahren. Kinder gehen nicht in eine Schule und verschwinden in ihren Klassenzimmern. Heranwachsende müssen in der ihr eigenen Neugier unterstützt werden. Dem Raum als 3. Pädagogen kommt eine aktivere Rolle zu als früher.
Bereits auf den ersten Blick hat man von der Skizze den Eindruck, als könne jede/r dieses Gebäude Betretende/r (auf-)atmen. Diese Schule wirkt nicht erdrückend und beklemmend, sondern motivierend und unterstützend.
Das vorgestellte Modell lädt zum Entdecken ein, fördert und fordert sowohl Aktivität als auch Rückzugsmöglichkeiten.
Bereits das Erdgeschoss hat mit der großen Eingangshalle, der Bibliothek und dem Jugendzentrum genau die Synergien beantwortet, die wir als Anforderung gestellt haben. Die Exponierung außerordentlicher Räume einem Makerspace und Kreativräumen sind gelungen. Die Abtrennbarkeit von Teilen, die dem gesamten Stadtteil zur Verfügung stehen sollen und dem Internen der Schule sind gelungen. Durch das freundliche Ambiente können Schüler*innen hier leicht ein Gefühl der Heimat bekommen. Bemerkenswert ist die Herausforderung, die unsere Schulgemeinde durch die Clusterbildung, etwas anders als von uns bisher gelebt, annehmen muss und will. Im Gebäude sind Denkweisen angelegt, die in unseren Schulentwicklungsvorhaben immer wieder anklingen – inwiefern kann man z.B. mehr und anders jahrgangsübergreifend arbeiten.
Die interessante Staffelung des Gebäudes lädt nicht nur zum Erobern ein, sondern fügt sich hervorragend in die Umgebung. Die Aussicht auf den Wahlebachpark, aber eben auch die Aktivitätsinseln direkt vor Ort, ergänzen sich hervorragend.
Bei dem ganzen Gebäude hat man als Kollegiumsmitglied das Gefühl jung zu bleiben, währenddessen die Schüler*innen auch durch veränderte Lernumgebungen ihr rasantes Erwachsenwerden gespiegelt sehen.
Tanja Seibel