Englisch an der OSW
„Tigers and Elephants“
Englisch nimmt als wichtigste Weltsprache eine zentrale Position im schulischen Lernen an der OSW ein. Englisch ist ein Wegbereiter für späteren Erfolg im Beruf und in der Begegnung mit anderen Menschen und Kulturen. Wir, die Englischlehrerinnen und -lehrer der OSW, setzen daher bestimmte Schwerpunkte im Unterricht. Die Sprache soll so vermittelt werden, wie sie im Alltag vorkommen könnte. Betont wird die Bedeutung des Gesagten und nicht die Verwendung einer bestimmten Form.
Englisch wird an unserer Schule ab dem 8. Jahrgang in Erweiterungs- und Grundkurse differenziert. Dies wird in den vorangehenden Klassen vorbereitet. In den Klassen 5, 6 und 7 unterrichten wir das Fach Englisch im Klassenverband. Insbesondere durch unser „Tigers and elephants“ – Modell ab Klasse 6 werden verschiedene Leistungsniveaus gefordert und gefördert. Mit Beginn der Klasse 7 findet innerhalb der Klasse eine innere Differenzierung und eine vorläufige Festlegung auf zwei Leistungsniveaus statt.
Die Stärkung des einzelnen Kindes in der bekannten Lernumgebung des Klassenverbands bis zum Ende der Klasse 7 hat sich in unserem Konzept als ein Garant für die guten Ergebnisse unserer Schüler in den Abschlussprüfungen zur Haupt- und Realschule und den weiterführenden Schulen erwiesen. Hierzu halten wir engen Kontakt mit den gymnasialen Oberstufen und anderen weiterführenden Schulen in Kassel.
Die Schüler werden bei der inneren Differenzierung ermuntert, Aufgaben auszuwählen, die sie entsprechend ihres Leistungsvermögens bewältigen können, und lernen im Laufe der Zeit ihre Fähigkeiten einzuschätzen und sich herauszufordern. So können Schüler gemäß ihrer Fähigkeiten gefördert werden. Gleichzeitig lernen die Schülerinnen und Schüler auch, das Sprachenlernen zunehmend selbst zu steuern: eine Fähigkeit, die für das spätere, außerschulische Sprachenlernen Grundvoraussetzung ist.
Arbeitsweisen im Unterricht
Unser Englischunterricht an der OSW ist geprägt durch das individuelle und intensive Zusammenarbeiten der Lehrer mit ihren Schülern. Einige grundlegende Arbeitsweisen möchten wir aber als Grundlage unseres didaktischen und pädagogischen Handelns näher erklären:
Schüler müssen reden, hören, schreiben und lesen, um die Sprache zu lernen: Der aufgabenorientierte Englischunterricht (task-based learning) versucht, die Schülerinnen und Schüler mit entsprechenden Aufgabenstellungen zu Sprachäußerungen zu führen, die so auch außerhalb des Klassenzimmers zu bewältigen wären. Entsprechend sind unsere Einheiten an Themen orientiert und nicht an grammatikalischen Phänomenen. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei in sinnvollen Schritten ab der Klasse 5, Aufgaben möglichst selbstständig zu lösen und ihr vorhandenes sprachliches Repertoire zu erweitern. Methoden des Freien Lernens (independent learning) fließen hier ein. Ein didaktisches Beispiel hierfür ist der work plan, in dem eine Reihe kommunikativer Aufgaben innerhalb eines bestimmten Zeitraumes bewältigt werden müssen. Die Schülerinnen und Schüler haben die Freiheit zu entscheiden, wie und wo sie beginnen, mit wem sie lernen und teilweise auch, welchen Umfang sie bearbeiten. Hierbei steht die Lehrkraft beratend und steuernd zur Seite. Checklisten während der Themen sollen den Schülern einen Überblick über den Lernstoff geben und ihnen verdeutlichen, was sie schon gut können und wo noch geübt werden muss.
Besondere Ergebnisse werden gesammelt, wodurch der individuelle Lernfortschritt gemeinsam mit der Lehrkraft regelmäßig begutachtet werden kann. Hier finden sich schriftliche Ergebnisse wie etwa die me-texts, in denen die Schülerinnen und Schüler aus ihrer Perspektive zu bestimmten Themen frei schreiben. Sie entwerfen zunächst ihre Texte, überarbeiten sie dann gemeinsam mit Mitschülern und Lehrer, um schließlich ein fehlerfreies Ergebnis zu erzielen (draft-edit-publish-Prinzip). Daneben finden im Unterricht besondere mündliche Formen statt, wie story-line (das Erzählen von Fantasie gesteuerten Geschichten) oder oral book reports (mündliche Präsentationen englischer Lektüren).
Jeder Englischlehrer bestückt einen Wagen (English trolley) mit den Materialien, die im Englischunterricht benötigt werden. Das sind z.B. CDs und -player, das workbook zum Lehrwerk (mit Lösungen zur Selbstkontrolle), Lektüreheftchen mit Aufgaben, Wörterbücher, Lernspiele (Kartenspiele, Domino, Memory), Grammatikkarteien, Vokabelkarten und anderes. Der Trolleydienst hat dabei Sorge dafür zu tragen, dass dieser Lernwagen der Lerngruppe und dem Lehrer in jeder Stunde zur Verfügung steht.
Die Offene Schule Waldau pflegt Kontakte zu vielen Partnerschulen im europäischen Ausland. In drei Comenius Projekten konnten die beteiligten Schüler in multilateralen Partnerschaften ihre englischen Sprachkenntnisse erfolgreich anwenden.
Siehe -> „Comenius & Erasmus+“
Eine bilaterale weiterreichendere Zusammenarbeit ist mit der englischen St. John’s School in Marlborough, Wiltshire, geplant.
Der Stadtteil Waldau und die OSW organisieren seit nunmehr dreißig Jahren einen Austausch mit der englischen Gemeinde Pendle in Lancashire.
Siehe -> „Pendle-Austausch“
Nikolas Neuner